107. Produktion

Gaslicht

Spielzeit: 2/2019 | Genre: Psycho-Thriller | Autor: Patrick Hamilton | Regie: Hans Schilling | Darsteller: Marion Best, Bernd Bittner, Michael Musil, Maren Schaar, Renate Richter, Martin Burggraf | Premiere: 15.11.19

Warum flackert das Gaslicht zu später Stunde? Warum verschwinden Gegenstände und warum tauchen sie plötzlich wieder auf? Bella Manningham könnte wahnsinnig werden und fürchtet sich auch davor, denn schon ihre Mutter litt an einer Nervenkrankheit und musste in die Anstalt. Trifft sie dasselbe Schicksal? Da steht plötzlich ein Mann in ihrer Wohnung, der behauptet, sie vor ihrem Ehemann schützen zu wollen. Er sei ein pensionierter Scotland Yard-Kommisssar namens Rough und noch immer auf der Suche nach einem flüchtigen Mörder. Hier, an dieser Stelle in ihrem Zimmer, in diesem Sessel sei vor vielen Jahren eine alte Frau ermordet worden, aber der Mörder habe damals nicht gefunden, was er suchte, daher kehre er an den Ort des Schreckens zurück ... Wer ist dieser Mann? Wer ist der Mörder? Wem darf sie trauen? Bella ist der Verzweiflung nahe. Und wieder flackert das Gaslicht.



Pressebericht vom 27.10.2019 im WW-Kurier

Gaslicht in der Oase Montabaur

Noch am 1. September haben die jungen Oasianer mit dem absurden Stück „Picknick im Felde“ und historischen Texten einen bewegenden Theaterabend zum Thema Krieg dargeboten. Mit viel Engagement und großem Ernst haben die Nachwuchsdarsteller dieses Thema angepackt und am Ende stand neben dem Erfolg auch große Anerkennung. Nun steht bereits die nächste Oase-Premiere vor der Tür und die geht in eine ganz andere Richtung.

MONTABAUR. Als „Gaslighting“ wird in der Psychologie eine Form von psychischer Gewalt bezeichnet, mit der Opfer gezielt desorientiert, manipuliert und zutiefst verunsichert werden. Der Begriff des Gaslighting geht dabei zurück auf ein Theaterstück:

Warum flackert das Gaslicht zu später Stunde? Warum verschwinden Gegenstände und warum tauchen sie plötzlich wieder auf? Mr. Manningham unterstellt seiner Frau Bella dahinter zu stecken. Er wird zornig und Bella wird unsicher, zunehmend ängstlich und unsicher. Sie könnte wahnsinnig werden und fürchtet sich auch davor, denn schon ihre Mutter litt an einer Nervenkrankheit und musste in die Anstalt. Trifft sie dasselbe Schicksal?

Da steht plötzlich ein Mann in ihrer Wohnung, der behauptet, sie vor ihrem Ehemann schützen zu wollen. Er sei ein pensionierter Scotland Yard-Kommisssar und noch immer auf der Suche nach einem flüchtigen Mörder. Hier, an dieser Stelle in ihrem Zimmer, in diesem Sessel sei vor vielen Jahren eine alte Frau ermordet worden, aber der Mörder habe damals nicht gefunden, was er suchte, daher kehre er an den Ort des Schreckens zurück ... Wer ist dieser Mann? Wer ist der Mörder? Wem darf sie trauen? Bella ist der Verzweiflung nahe. Und wieder flackert das Gaslicht.

In Patrick Hamiltons britischen Thriller aus dem Jahr 1938, erleben sie Bernd Bittner als Jack Manningham, Marion Best als Bella Manningham, Michael Musil als William Rough, Renate Richter als Elisabeth, Maren Schaar als Nancy und Martin Burggraf als Polizist. Die Regie führt Hans Schilling.

Übrigens, die Verfilmung des Stückes war überaus erfolgreich. Unter anderem erhielt Ingrid Bergmann für ihre Rolle als Bella den Oscar als beste Darstellerin.



Pressebericht vom 20.12.2019 in Blick aktuell

Zwischen Wahnsinn und Manipulation 

Im Kriminalstück „Gaslicht“ rücken die Oasianer die Realität wieder ins rechte Licht

MONTABAUR. Wohl kaum einer kann von sich behaupten, nicht schon mal an seiner Wahrnehmung oder Erinnerung gezweifelt zu haben. Was im Alltag meist schnell aufgeklärt, kann unter manipulativer Einflussnahme erschreckende Dimensionen annehmen. Und so hieß es auch im Amateurtheater in Montabaur „die oase“ am Wochenende – wenn die Gasbeleuchtung flackert, dann bloß nicht den Kopf verlieren!

1983 im Londoner West End uraufgeführt feierte das Bühnenstück „Gaslicht“ des Dramatikers Patrick Hamilton vor einem Monat im gemütlichen und geschätzten montabäurer Theater seine Premiere. In diesem Kriminalstück, so könne das Publikum beruhigt sein, gäbe es nicht so viele Tote, wie in der letzten Inszenierung, beruhigte der Regisseur Hans Schilling zu Beginn der neunten Aufführung das Publikum scherzend. Doch nicht weniger spannend und unterhaltsam hat das gut harmonierende, siebenköpfige Ensemble im perfiden Psychothriller die Pole zwischen menschlichem Abgrund und geschätzter Nächstenliebe bespielt und beeindruckend abbilden können.

Mit seinen gläsernen, stechend blauen Augen spielte der Oasinaer Bernd Bittner den von Beginn des Stücks an unangenehmen und manipulativen Ehemann Mr. Jack Manningham. Eindrücklich wurde anhand der Abhängigkeitsbeziehung zur Ehefrau Mrs. Bella Manningham, gespielt von Marion Best, dem Publikum aufreibend demonstriert, wie mithilfe bestimmter suggestiver Schemata und Argumentationen einem zunehmend an ihrem Verstand zweifelnden, desorientierten Opfer die Wahrnehmung der Realität in Frage gestellt werden kann. Dass in dieser ambivalenten, berechnenden Beziehung ein pensionierter Scotland Yard-Inspektor Abhilfe schaffen und ungeahntes Schrecken aufdecken kann, zeigte Michael Musil als Mr. William Rough in ruhiger und routinierter Fasson.

Auf die Frage, ob das Stück nicht ein wenig anstrengend für die bereits in Weihnachtsstimmung versetzten Zuschauer sein könnte, entgegnete Regisseur Schilling nur: „Ach warum? Wir haben schon in dieser Zeit Hamlet aufgeführt!“ Die Probenphase für diese Inszenierung habe bereits im Juni begonnen und die Proben für das nächste Stück im Frühjahr seien bereits im vollen Gange. Gute Nachrichten für die, die keine Karte mehr für die restlos ausverkauften Vorstellungen ergattern konnten!



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