Szenenbild "Das Gauklermärchen"

103. Produktion

Das Gauklermärchen

Spielzeit: 1/2018 | Genre: Märchen/Drama | Autor: Michael Ende | Regie: Rita Krock | Co-Regie: Renate Richter | Darsteller: Benedikt Heins, Maren Schaar, Rieke Eschen, Elisa Schäfer, Pauline Schmidt, Ann-Kathrin Crecelius, Merle Schönberger, Luise Schmidt, Leontine Dick, Marie Schäfer, Moritz Fasel, Noah Hens, Luna Lammersdorf, Emma Crecelius | Plakat- und Bühnenidee: Ulla Scheugenpflug | Layout/Werbung: Michael Musil | Kostüme/Musik: Rita Krock | Bühnenbau: Helmut Kämmerling und das „oase“-Team | Ton/Beleuchtung: Oliver Lammersdorf | Foto: Uwe Schaar | Premiere: 18.05.18

Michael Ende ist vielen bekannt durch seine zahlreichen Bücher und Stücke, nicht zuletzt durch die kürzliche Verfilmung von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“.  Seit Herbst 2017 nun setzen sich 14 junge Spieler der „oase“ zwischen 10 und 18 Jahren unter der Regie von Rita Krock mit einem relativ unbekannten Stück von ihm auseinander: Dem „Gauklermärchen“, entstanden 1982. Darin geht es um einen kleinen Zirkus, der vor dem Aus steht. Ein Chemiekonzern bietet den Gauklern eine letzte Chance, wenn sie Werbung für dessen Pharmaprodukte machen. Doch sie sollen Eli, die durch einen Chemieunfall verletzt und von der Gauklertruppe aufgenommen wurde, in ein Heim geben, denn sie bedeutet kein Aushängeschild für den Konzern. Clown Jojo bringt den von der Gruppe zu unterschreibenden Vertrag mit und Eli bittet ihn daraufhin, dass er ihr ein Märchen erzählt. Jojo erzählt nun ein Märchen in sieben Bildern von der Prinzessin Eli im Schloss aus buntem Glas und von Prinz Joan im Morgenland. Darin geht es um Liebe, Freundschaft, Fantasie und Vertrauen. Und weil es ein Märchen ist, wird das Böse darin überwunden und das Zerbrochene geheilt.   Die junge oase-Gruppe steht nun fast am Ende ihrer intensiven Probenzeit und der Termin der Premiere am 18. Mai rückt näher. Die Aufregung steigt natürlich schon jetzt entsprechend und die Zuschauer erwartet eine Aufführung, in der alle Spieler die Lust und auch ihr Können am Spielen zeigen und eine Vorstellung, die sich sowohl an Jugendliche und Erwachsene richtet. 

Aufführungstermine
Freitag, 18.5., Montag, 21.5., Freitag, 25.5., Samstag, 2.6., Sonntag, 3.6., Samstag, 9.6., Freitag, 15.6., Samstag, 16.6., Sonntag, 17.6., Samstag, 23.6.; die Vorstellungen beginnen jeweils um 19 Uhr.


 

Pressebericht Westerwälder Zeitung | 22.05.2018 | Autor: Hans-Peter Metternich

Theater: Gauklermärchen ist Sternstunde für den Nachwuchs

Eine Premiere in der Oase in Montabaur ist vordergründig nichts Besonderes, denn in dem Amateurtheater läuten Premiere-Veranstaltungen zwei- bis dreimal im Jahr jeweils eine neue Spielsequenz ein. Doch am Freitagabend war mit dem Stück „Das Gauklermärchen“ von Michael Ende alles etwas anders.

Premiere feierte nicht nur das Theater, auch für fünf Darsteller war es das erste Mal, dass sie sich auf Bühnenbrettern in Szene setzten. Mehr noch: Das Ensemble bildeten 14 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren. Um es gleich vorwegzusagen: Die jungen Talente haben mit dem relativ unbekannten Stück bewiesen, dass der Nachwuchs, wenn er dann bei der Stange bleibt, den großen Fußstapfen der „alten Oasianer“ neue, vielversprechende Schritte hinzufügen kann. Das Premierenpublikum im ausverkauften Haus war restlos begeistert, und das nicht nur aus bloßer Sympathie für die jungen Darsteller.

„Dieter Krock war es leider nicht mehr vergönnt, das Gauklermärchen auf die Oase-Bühne zu bringen. Umso mehr freut es mich, dass wir es jetzt mit vielen jungen Schauspielern geschafft haben, unser Repertoire mit diesem Stück um eine anspruchsvolle Aufführung zu bereichern“, sagte die Regisseurin Rita Krock bei der Begrüßung der Gäste im ausverkauften Haus. „Drei Dinge waren dabei unter einen Hut zu bringen: Ein Stück in Reimform einzustudieren, 14 junge Leute bei den Proben immer vollzählig anzutreffen, und die mannigfaltigen Regieanweisungen von Michael Ende umzusetzen“, verriet Rita Krock, die in aller Bescheidenheit feststellte: „Wir haben es ganz passabel hingekriegt.“ Was die Premierengäste in der Westerwälder Kreisstadt erleben durften, war freilich weit mehr als bloß „passabel“. „Da merkt man ja nicht die Spur von Premiere- oder Lampenfieber bei den jungen Leuten, die spielen ja fast schon wie Alte“, kommentierte ein begeisterter Zuschauer.

Wie in allen seinen Werken stellt Michael Ende auch im Gauklermärchen der realen Welt eine Welt gegenüber, wie sie auch sein könnte. Im Stück wird die faktische Welt von einem Chemiekonzern vertreten, der auf einer Industriebrache, auf der die Gaukler sich niedergelassen haben, eine neue Chemiefabrik errichten will. Die Akrobaten sollen noch in dieser Nacht das Grundstück verlassen. Da bittet das behinderte Kind Eli, das aus der Truppe entfernt werden soll, den Clown, ihr eine Geschichte zu erzählen – und er erzählt die Geschichte von einem Morgenland ohne Profitdenken und Geldgier, einem Land, in dem Fantasie und Menschlichkeit wichtig sind, welches aber auch immer von der Macht der bösen Spinne bedroht ist.

Mit diesem Stück, das auf zwei Handlungsebenen höchste Aufmerksamkeit bei den Zuschauern zum Verständnis voraussetzt, wird Kritik an der Gesellschaft geübt, von Kindern zwischen 10 und 18 Jahren charmant und geradezu souverän in Szene gesetzt. Ein Besuch der weiteren Aufführungen ist nicht zuletzt wegen der gekonnten Darstellungen des Oase-Nachwuchses wärmstens zu empfehlen.

Weitere Aufführungen im Amateurtheater „Am alten Galgen“ in Montabaur gibt es am 25. Mai sowie am 2., 3., 9., 15., 16., 17. und 23. Juni jeweils um 19 Uhr. Der Eintritt kostet 11 Euro.



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